Masseverbindungen im Kraftfahrzeug


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Zur Vereinfachung der Fahrzeugverkabelung, nutzt man im Automobilbau schon seit den Kindertagen den Fahrzeugrahmen und die Karosserie als Stromrückleiter. Diese praktische Vorgehensweise hat jedoch einige Tücken. Zunächst setzt sie voraus, dass Fahrzeugrahmen und Karosserie durchgehend mit geringem Widerstand leitend sind. Das ist jedoch schon bei jeder Stoßstelle nicht mehr  sicher gewährleistet. Farbschichten, Oxydhäute der verarbeiteten Bleche und im Laufe des Fahrzeuglebens auftretender Rost wirken hier isolierend. Auch die Anschlussstelle des Massekabels selbst ist oft durch Korrosion schon nicht mehr gut leitend.


Eine nicht vorhandene Masseverbindung ist schnell gefunden, eine schlechte Masseverbindung dagegen kaum. So kommt es dann oft zu intermittierenden Aussetzern der Elektrik oder aber zu undefinierten Zuständen. Sicherlich hat jeder schon beobachtet wie dann z.B. beim Fahrlicht der Blinker und beim Blinken das Rücklicht leuchtet, dafür aber das Bremslicht gar nicht mehr geht. Ursache ist fast immer eine nicht saubere Masseverbindung. Es ist daher angebracht, den Stromrückweg eines jeden Verbrauchers genau nach zu verfolgen und besonders an den Übergangsstellen auf einen sauberen, metallisch blanken Kontakt zu achten. Sollten Unsicherheiten bestehen oder konstruktionsbedingt  kein definierter Kontakt möglich sein, hilft eine zusätzliche Masseverbindung. Viele größere Fahrzeugkomponenten (Motor, Fahrerhaus) aber auch elektrische Verbraucher sind oft durch Gummielemente von der Karosserie getrennt, hier gilt das Gleiche. Besonderes Augenmerk ist auf die Masseverbindung von der Batterie zum Starter zu legen. Hier fließen Ströme, die das 100-fache eines normalen Verbrauchers betragen. Ist diese Masseverbindung nicht vorhanden, fließt der Strom über Leitungen mit viel zu kleinem Querschnitt zurück und der schönste Kabelbrand entsteht.


Insbesondere die Liga unserer 100% Restaurierer, die alle Fahrzeugteile vor dem Zusammenbau lackieren, sei hierbei darauf hingewiesen, dass Neufahrzeuge erst nach dem Zusammenbau lackiert wurden. Massetechnisch hatte das einen erheblichen Vorteil.

Wenn nun Lichtmaschinen und Anlasser aussen perfekt lackiert werden, so sei gesagt, dass im Original die Behausung der Feldwicklungen für gewöhnlich von aussen nie lackiert waren.

Wenn man diese Bauteile lackieren möchte dann müssen hier unbedingt alternative Masseverbindungen hergestellt werden.