Jeder kennt das Problem wenn Radial-Wellendichtringe ( Simmer-Ringe ) undicht werden weil die Welle an der Stelle an der sich Ring und Welle berühren eingelaufen ist. Nun gibt es für diesen Fall Spezialhülsen von Lagerherstellern wie Timken , INA , oder SKF in fast jedem Durchmesser. Diese Hülsen werden einfach über den eingelaufenen Sitz auf der Welle geschoben. Um das frei von Beschädigungen hinzubekommen ist meist ein entsprechendes Hilfsmittel mit in der Verpackung enthalten. Auch sind die Hülsen so dünnwandig das nachher weiterhin der ursprüngliche Wellendichtring eingesetzt werden kann. Der Vorteil dieser Art der Reparatur ist eine für Wellendichtringe optimale Oberfläche mit so genantem Kreutzschliff, der eine Vorzeitige Alterung der Dichtringe verhindert. Leider gibt es aber Fälle in denen diese Methode nicht angewendet werden kann so bleibt einem nur die Möglichkeit den Sitz Spanenderweise auf der Drehbank nachzuarbeiten. Bis zu 5 Zehntelmillimeter können da meist abgetragen werden ohne das Bauteil zu sehr zu schwächen und der Dichtring kann auch hier weiterhin mit originalem Durchmesser verwendet werden da sie eine recht große Toleranz besitzen. Wenn die Einlaufrille so tief ist das zu viel material abgetragen werden muss kann entweder aufgechromt oder geschweißt werden. Beides sind sehr teure Möglichkeiten die nur von Fachbetrieben durchgeführt werden können aber oft hilft schon ein kleiner Trick. Man setzt den neuen Dichtring so ein, das er ein paar Millimeter versetzt ist. So läuft die Dichtlippe nicht auf der eingelaufenen Stelle. Dennoch sollte auch in diesem Fall der Sitz auf der Drehbank leicht nachgearbeitet werden. Allerdings sollte hierbei die Spanrichtung beachtet werden. Denn auch bei einer mit hoher Drehzahl gefinishten Oberfläche hinterlässt der Drehstahl unter dem Mikroskop betrachtet eine gewindeartige Oberfläche die bei falscher Laufrichtung das Öl wie eine Schnecke unter dem Wellendichtring hindurchfördert und das Ergebnis undicht wird. Diesen Effekt nennt man auch eine ´´Archimedesschraube´´. Daher ist es wichtig darauf zu achten das bei später in Hauptdrehrichtung der eingebauten Welle die mikroskopisch feine ´´Schnecke´´ von außen nach innen fördert und nicht umgekehrt.