Steckbrief

                                         Hanomag K50

                                  „Menck Planierraupe“


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Auf den folgenden Seiten (über Links am Ende dieses Textes erreichbar) wird eine der wenigen noch existierenden „Menck Planierraupen“ der Vorkriegs- und Kriegszeit vorgestellt.


Bei diesen Planierraupen der Vorkriegszeit handelt es sich um Raupen die von den entsprechenden Herstellern an die Fa. Menck geliefert wurden um sie dann mit der von Menck entwickelten Planiereinrichtung nach- und umzurüsten.

Die Kettenfahrzeuge der Vorkriegszeit waren fast ausschließlich von den Fahrzeugherstellern für reine Zugarbeiten sowohl in der Land-, Forst- und Bauwirtschaft gedacht.

Die Ideen solche Fahrzeuge auch für Erdbewegungsarbeiten nutzbar zu machen waren noch sehr Neu und von den Herstellern nicht akzeptiert.

Durch die „Feindliche“ Umrüstung der Fa. Menck entzog der jeweilige Fahrzeughersteller den Fahrzeugen die Namensrechte und Gewährleistungspflicht.

Daher trugen die Fahrzeuge nach der Umrüstung den Namen Menck.

Auch die Gewährleistung wurde in vollem Umfang durch die Fa. Menck übernommen.

In Unserem Fall handelt es sich um ein Ursprungsfahrzeug der Fa. Hanomag vom Typ K50  Bj. 1940.

Das Gewicht beträgt mit Planierschild ca. 6 Tonnen.

Das Planierschild wird über einen zweiseitig wirkenden Hydraulikzylinder gehoben oder gesenkt, welcher sich am Heck des Fahrzeuges befindet.

Die Steuerung der Hydraulik sowie die Pumpe befinden sich ebenfalls am Heck.

Alle Hydraulischen Bauteile sind zu einer Zentralhydraulik zusammengefasst.

Die Hydraulik arbeitet mit einem maximalen Druck von lediglich ca. 50 Bar weshalb der Kolbendurmesser des Zylinders recht reichlich bemessen ist.

Die Kraft des Zylinders wird über eine Zugstange, welche auf dem Rechten Bild unterhalb des Luftfilters sichtbar ist, nach vorne zu einem Umlenkhebel übertragen durch den das Schild gehoben oder nach unten gedrückt werden kann.


Gesteuert wird über eine sehr ausgeklügelte Hebeltechnik.


Am Steuerhebel wird zur Höhenänderung des Schildes der gewünschte Weg voreingestellt.

Nun folgt der Umlenkpunkt des Hebels, über eine Mechanische Verbindung zum Planierschild, der Schildbewegung und setzt die Ventilbetätigung auf Null sobald die, der Hebelvoreinstellung entsprechend, korrekte Schildposition erreicht ist.

Insgesamt stellt sich das dem Bediener so dar, daß das Schild der Handbewegung am Bedienhebel simultan Folgt.

Dadurch lässt sich mit dieser sehr alten Planiertechnik, mit etwas Übung, der Boden excellent begradigen.


Die Hydraulik befindet sich am Heck des Fahrzeuges da man die Originale Zapfwelle der Raupe zum Antrieb der Pumpe verwendete.

Durch diese Anordnung ist kein zusätzlicher Nebenantrieb erforderlich.

Nachteilig ist, daß die Zapfwelle belegt ist und für keine anderen Aufgaben zur Verfügung steht.

Trotz der Hydraulikanlage am Heck besitzt die Raupe noch einen Zugpunkt am Heck für Anhängegeräte.

Das Schild kann in wenigen Minuten abgesetzt und von der Raupe getrennt werden.

Dadurch kann die Raupe nach wie vor auch für klassische Aufgaben wie Pflügen oder dergleichen verwendet werden.





Technische Daten:

Eigengewicht mit Planiereinrichtung: ca. 6 Tonnen

3 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang

Höchstgeschwindigkeit: 5 Km/h

Schildbreite: 2,2 m

Motor: Hanomag D52

Leistung: 50 PS bei 1600 U/Min

Hubraum: 5,2 Ltr.



Restaurierungsphase


Einsätze:

Feldbahntreffen Westfälisches Industriemuseum Alte Ziegelei Lage


Nordhorn 2010