Steckbrief

Mercedes W460 / 280 GE Cabrio



Zurück zu Jens Neuwohner „Volle Fahrt“

Im Jahr 2009 bin Ich eher zufällig auf der Internet-Auktionsplattform „ebay“, bei einer Suche nach originalen „Gullideckel“ Felgen für mein     W 124  Coupe, auf dieses W 460 Cabrio der ersten Generation im Urzustand gestoßen welches auf den folgenden Seiten (über Links am Ende dieses Textes erreichbar) vorgestellt wird.

Die Tatsache daß es sich um einen 280 GE (also damalige Gößt-Motorisierung) in ziviler Version handelt hat mich sofort begeistert.

Weiter ist als Besonderheit die rote Lackierung ohne Metallic-Effekt zu bemerken die aber keinesfalls auf eine Feuerwehrvergangenheit zurückzuführen ist.

Wie schon gesagt es handelt sich um ein rein ziviles Fahrzeug.

Die zivilen Ausführungen der G-Modelle der ersten Generation sind generell sehr selten. Die Cabrios sind noch seltener und oft auch noch auf die Optiken der Facelift-Generationen umgerüstet worden.

Die Urversion wie hier zu sehen wurde nur 1979 und 1980 gebaut.

Bereits 1981 kamen die ersten Facelift-Veränderungen.

Zu erkennen ist das an der sehr spartanischen aber originalen Innenausstattung in der noch sehr viel lackiertes Blech unverkleidet sichtbar ist.

Besonders selten wird diese zivile Version noch durch den 2,8 Ltr. grossen Sechszylinder genannt „Doppelnocker“ aufgrund der zwei oben liegenden Nockenwellen.

Die frühen G-Modelle mit dieser Motorisierung in den ersten 2-3 Jahren in begrenzter Jahres-Stückzahl gebaut da dieser Motor im Konzern im Rückstand war. Er wurde ja sowohl im W 123 als auch im W 116 verbaut.

Die wenigen G-Modelle als 280er wurden in den ersten 2 Jahren hauptsächlich an den Deutschen Bundesgrenzschutz geliefert.

Ähnlich wie auch bei den VW-Bussen bekam der Bundesgrenzschutz nur Topmotorisierungen geliefert.

Die in den Siebziger Jahren gegründete GSG 9 sollte mit den besten Fahrzeugen ausgerüstet sein.

Nach außen durften die Mitglieder dieser Einheit nicht zu erkennen sein.

Da diese Einheit zum Bundesgrenzschutz gehörte wurde der gesamte BGS mit Topmotorisierungen beliefert um die der GSG 9 zugeordneten Abteilungen nicht zu verraten.

Dadurch kam ein für den zivilen Markt sehr hoher Preis zu stande den nur wenige zu bezahlen bereit oder imstande waren.

Dieses Fahrzeug hier hat annähernd Vollausstattung.

Wobei die Vollaustattung in den ersten 2 Jahren deutlich sparsamer aussah als bereits 5 Jahre später.

Automatic-Getriebe und Klimaanlage z.B. waren erst ab ca. 1983 lieferbar.

Hier beziehen sich die Sonderaustattungen auf Dinge wie z.B. Mit Schallisolierung versehene Motorhaube, Fussmatten ebenfalls mit Schallisolierung, Scheinwerferwaschanlage (Wischfunktion nicht lieferbar), Servolenkung, zwei Lautsprecher im vorderen Fußraum für ein Stereo-Radio, Anhängerkupplung, Drehzahlmesser usw.

Wie man also sehen kann waren die ersten Modelle noch paramilitärisch puristisch.

Ich habe dieses Fahrzeug von einem Händler für Mercedes „Youngtimer“ in Mannheim gekauft.

Im Brief eingetragen waren lediglich zwei Vorbesitzer wobei der zweite Besitzer des Fahrzeug als Jagdwagen seit 1981 besessen hatte.

Wie leidlich in der Szene bekannt ist ist der Rost der größte Feind dieser, ansonsten aus dem vollen gefrästen, und bei anständiger Behandlung annähernd unzerstörbaren, reinrassigen Geländewagen.

Auch hier, kann man auf den folgenden Seiten gut sehen, war der Rost festlich tätig gewesen.

Jedoch war nicht sehr viel daran herumgebastelt worden so daß sich ein hervorragender Originalzustand präsentierte was die Rekonstruktion erfahrungsgemäß deutlich vereinfacht.

Da Ich beruflich viel unterwegs bin zieht sich die Restaurierung nun schon ein wenig hin.

Jedoch wird alles was gemacht wird mit Hand und Fuß erledigt.



Technische Daten:

Eigengewicht 2,5 T

Motorleistung 156 PS

Hubraum 2,8 Ltr.

Höchstgeschwindigkeit 160 Km/h

Differenzialsperren vorne und Hinten (2 Quersperren)

Baujahr 1980




Karosserie-Instandsetzung


Vorderachse


Hinterachse


Fahrgestell


Motor